Eintrag aus meinem Tagebuch – Meine innere Reise mit IFS
Ich wache auf – und doch bin ich nicht wirklich wach.
Alles fühlt sich noch surreal an, wie ein Schweben zwischen Traum und Wirklichkeit. Ich kann kaum glauben, dass ich hier auf Madeira bin. Diese Fülle, diese Liebe. Das Meer, das mich trägt, als
würde ich in etwas Größeres eintauchen. Auftanken auf einer tiefen Ebene.
Und gleichzeitig ist da etwas anderes.
Erinnerungen, die in meinem Körper gespeichert sind: das Gefühl des Verlassenseins, die Ohnmacht, die Einsamkeit. Wie ein altes Echo, das jeden Morgen mit mir aufwacht. Panik. Die Angst, den Tag
wieder alleine erleben zu müssen.
Ein Teil in mir sehnt sich nach Verbindung, nach Nähe, nach Liebe. Ich spüre diese Sehnsucht in jeder Faser meines Körpers. Sie tut fast weh – ein tief sitzender Schmerz. Und sofort meldet sich ein anderer Teil: der, der stark sein will, der alles weghaben möchte. Der sich schämt, so empfindsam zu sein.
Wenn ich diesem Schmerz Raum gebe, entsteht Druck in meinem Kopf. Eine Mauer. Und gleichzeitig fühlt sich diese Mauer wie ein Schutz an. Ein vertrauter Schutz. Geborgen in meiner inneren Welt – und doch einsam darin. Es zerreißt mir das Herz, diesen Anteil so klar wahrzunehmen.
Ich merke, wie sehr er mit mir verwoben ist. Fast so, als wäre ich dieser Teil selbst: das Opfer. Mit all den Geschichten, die er sich erzählt. Geschichten von „arm dran sein“, von Mangel, von Schuld, von Scham. Geschichten, die an mir kleben.
Hier beginnt meine IFS-Reise.
Ich atme. Ich lasse die Welle da sein. Ich frage mich: Wie kann ich diese alte Geschichte loslassen?
Eine Geschichte, die mir seit Kindertagen zuflüstert, dass ich schuld daran sei, allein zu sein. Dass mit mir etwas nicht stimmt. Dass ich nicht genüge.
Als ich tiefer eintauche, spüre ich: da ist ein kleines Mädchen in mir, das diese Geschichte wirklich glaubt. Sie trägt die Schuld. Sie trägt die Scham. Und sie fühlt sich allein gelassen.
Ich bleibe.
Mit ihr.
Mit dieser tiefen Not.
Geliebt, akzeptiert und willkommen
Ich frage mich: Was wäre, wenn ich diese alte Geschichte wirklich loslassen könnte?
Zuerst fällt es mir schwer, mir ein Leben ohne sie vorzustellen. So sehr hat sich dieses Opferbewusstsein mit mir verwoben. Doch während ich weiter atme, entsteht ein Bild:
Ich wäre frei. Frei, mich meinem Business zu widmen. Frei, eine neue Liebe willkommen zu heißen. Frei, mich selbst zu spüren, ohne ständig zurückzuschauen.
Und dann taucht eine Antwort aus der Tiefe auf:
Ich würde mich geliebt fühlen. Akzeptiert. Willkommen.
Geliebt, akzeptiert, willkommen – die Worte wiederholen sich in mir wie eine sanfte Welle.
Ein Bild entsteht: ein rotes, erdendes Feuer. Eine Flamme, die sich wie ein Phönix aus der Asche erhebt. Und plötzlich ist er da, dieser Phönix – als Symbol für mein inneres
Wiederauferstehen.
Neben dem Rot breitet sich goldenes Glitzern aus, alle Farben des Universums leuchten durch mich hindurch. Frieden. Innerer Frieden.
Wenn ich geliebt bin, akzeptiert und willkommen – dann ist wirklich alles gut.

Das Flackern
Doch kaum taucht dieses Lichtbild auf, zeigt sich ein anderer Teil: das Opfergefühl, das Flackern. Es fühlt sich an wie ein unstetes Licht, das an- und ausgeht, wie ein kleiner Vogel mit gebrochenem Flügel, unfähig zu fliegen.
Hilflosigkeit steigt auf, legt sich über mich wie ein Schleier.
Ich bleibe da. Ich frage diesen Anteil nach seiner Aufgabe.
Und er antwortet: „Ich mache dich auf deine Not aufmerksam. Du kannst nicht alles allein schaffen.“
Diese Worte treffen mich ins Herz. Schmerz, Wut, Traurigkeit steigen in mir auf – und gleichzeitig auch Mitgefühl.
Zum ersten Mal spüre ich Mitgefühl für diesen Anteil.
Und in Wahrheit: für mich selbst.
Und dann geschieht etwas Entscheidendes.
In dem Moment, in dem ich Mitgefühl für das Flackern empfinde, verändert sich alles.
Es ist, als würde dieser Anteil zum ersten Mal wirklich gesehen werden. Nicht weggeschoben, nicht beschämt, nicht hart behandelt – sondern einfach gesehen, gehalten, anerkannt.
Plötzlich verändert sich das Bild.
Im Flackern erscheint eine Tür.
Und durch die Tür streckt sich eine Hand nach mir aus – als würde jemand flüstern:
„Komm… ich brauche dich.“
In der Dunkelheit
Ich gehe hindurch.
Und sofort umfängt mich Dunkelheit. Überall um mich herum ist dieses Flackern – bedrohlich, unstet, fast erdrückend. Angst steigt in mir auf.
Dann sehe ich die kleine Kerze.
Ein schwaches Licht mitten in der Dunkelheit.
Und plötzlich weiß ich: Dieses Licht bin ich. Ich bin der Embryo.
Verletzlich und doch leuchtend.
Dieses Licht beginnt zu strahlen.
Nicht nur ein kleines Flämmchen – sondern ein warmes, beständiges Leuchten.
Es ist, als würde pure Liebe aus meinem Innersten hervorbrechen.
Ein Strahlen, das mich durchflutet, mich wärmt, mich hält.
Und in diesem Moment verändert sich das Flackern.
Es verliert seine Bedrohlichkeit.
Stattdessen wird es zu einem ruhigen, warmen Pulsieren – fast wie ein Herzschlag.
Ein Schwingen, das nährt, das mich trägt, das mir das Gefühl gibt: Ich bin nicht allein.
Ein neues Bild entsteht: ein kleines Vögelchen in einem Nest. Eben noch gebrochen, unfähig zu fliegen, liegt es nun geborgen. Sicher.
Es braucht meine Fürsorge. Meine Nachnährung.
Und doch weiß ich: Eines Tages wird es fliegen.
Und ich erkenne: Das ist mein Heilungsweg. Schritt für Schritt.
Ich darf mich nähren.
Ich darf mich lieben.
Ich darf mir Zeit geben, um Geborgenheit in mir selbst zu finden.

Reflexion für dich
Vielleicht erkennst du dich in meinen Worten wieder.
Vielleicht gibt es auch in dir Anteile, die sich nach Gesehenwerden sehnen, die noch in alten Geschichten von Schuld oder Scham festhängen.
IFS lehrt uns, dass Heilung dort geschieht, wo wir innehalten, wo wir zuhören – und wo wir diesen inneren Stimmen mit Mitgefühl begegnen.
💫 Nimm dir einen Moment und frage dich:
-
Welche alte Geschichte erzähle ich mir über mich selbst immer wieder?
-
Welcher Anteil in mir wünscht sich, endlich gesehen und gehalten zu werden?
-
Wie würde mein Leben aussehen, wenn ich diese Geschichte loslassen könnte?
-
Und wie würde es sich anfühlen, wenn ich wüsste: Ich bin geliebt, akzeptiert, willkommen?
Vielleicht entstehen auch in dir Bilder. Vielleicht ein Licht, eine Farbe, ein Symbol. Vertraue darauf, dass deine Seele dir zeigt, was sie braucht.
Einladung
Wenn dich meine Worte berührt haben, wenn du spürst, dass auch in dir alte Geschichten wirken, die dich festhalten, dann möchte ich dir sagen:
Du musst diesen Weg nicht allein gehen.
In meinen IFS-Begleitungen und in meinen Yin-Yoga-Sessions öffne ich einen Raum, in dem du deinen inneren Anteilen begegnen darfst – sicher, gehalten und liebevoll.
Hier darfst du die Sprache deines Körpers lauschen, die Bilder deiner Seele erforschen und deine eigene innere Weisheit spüren.
Vielleicht möchtest du mit mir gemeinsam in deine innere Welt reisen.
Ich halte dir den Raum – liebevoll, achtsam, tief.
Namaste & Mahala
Pure Love
Julia